Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
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Nah am Wasser gebaut

Tour-Nummer: 03 / 2005

Rendsburg und der Nord-Ostsee-Kanal von oben und unten

Alles hatte so gut angefangen. Am Treffpunkt vor dem Rendsburger Bahnhof schien zwar nicht die Sonne, doch Unwetterwarnungen hatten wir auch nicht im Gepäck. Trockenen Fußes ging es zunächst Richtung Stadtzentrum und danach zum herausragendsten Bauwerk Rendsburgs: Der Eisenbahn-Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. Seit 1913 überspannt die kühne Konstruktion die 1895 eröffnete Wasserstraße. Und genau so lange pendelt unter der Brücke eine an Stahlseilen hängende Schwebefähre zwischen dem Nord- und dem Südufer.

Nachdem wir mit der Fähre surrend am Südufer angekommen sind, steht der Besteigung des Südpfeilers nichts mehr entgegen. Zur Sicherheit werden wir mit Sturzhelmen ausgestattet. Und dann geht es immer im Kreis 42 Meter hinauf zur Aussichtsplattform. Der Blick von hier oben ist grandios. Danach geht es zurück mit der Fähre ans Nordufer, wo wir zum zweiten Teil unserer Rendsburg-Tour starten.

Entlang der „Blauen Linie“, die einen zu 30 Sehenswürdigkeiten führt, machen wir uns auf den Weg zum Altstädter Markt mit dem historischen Rathaus. Und über den Schiffsbrückenplatz erreichen wir schließlich unser nächstes Ziel: Das Historische Museum mit dem Druckmuseum. Danach besichtigen wird das 1988 eröffnete Jüdische Museum Rendsburg. Es blüht ein wenig im Verborgenen. Zu unrecht. Der frühere Betsaal, das Ritualbad im Keller und die Kunstwerke verfolgter Künstler beeindrucken uns sehr. Und während wir tiefer und tiefer in die Geschichte der jüdischen Religion eintauchen, vergessen wir zunehmend die Zeit.

Ö: Aus Neumünster und Flensburg jede Stunde mit dem Flensburg-Express oder der Regionalbahn nach Rendsburg. Aus Kiel und Husum stündlich mit der NOB. Aus Eckernförde mindestens alle zwei Stunden mit dem Schnellbus. Die Kleingruppenkarte Bad Oldesloe – Rendsburg kostet 24,90 Euro.

Tipps zur Tour

Tipp 1

Tipps und Infos rund um Rendsburg und den Nord-Ostsee-Kanal

 Tourist-Information Nord-Ostsee-Kanal, Altstädter Markt 1, Rendsburg, T. 04331/21120, Mo.-Fr. 10:00–17:00 Uhr, Sa. 10:00–13:00 Uhr, www.tourist-information.de/rendsburg; Hochbrückenführungen im Sommer sonntags um 14:00 und 15:00 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Cafè Kraft, Nienstadtstraße 10, Rendsburg, T 04331/4370637, tägl. 9:00–19:00 Uhr.

Museen im Kulturzentrum: Historisches Museum Rendsburg, Norddeutsches Druckmuseum, Arsenalstr. 2–10, T. 04331/206632, Di.–Fr. 10:00–12:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr, Sa.+So. 10:00–13:00 Uhr und 14:00–17:00 Uhr.

Jüdisches Museum Rendsburg, Dr.-Bamberger-Haus, Prinzessinstraße 7-8, Rendsburg, T. 04331/25262, Di.–So. 12:00–17:00 Uhr.

Tipp 2

Große Fahrt

Kapitän Michael Deist geht mit seinem Schiff MS „Stadt Rendsburg“ den ganzen Sommer über von Rendsburg aus auf Tour. Sein Programm reicht dabei von Kanalfahrten in Ost- und Westrichtung über 6-Seen-Fahrten rund um die Kanalstadt bis hin zu Törns auf der Eider zum Eidersperrwerk hinter Tönning. Personenschifffahrt Rendsburg, T. 04331/24035 oder 0171/7772931, www.psrdg.de

Tipp 3

Große Beeren

Insbesondere im Hochsommer lohnt sich eine Fahrradtour am südlichen Kanalufer von Rendsburg aus Richtung Osten. Denn nach etwa sieben Kilometern lädt hier der Himbeerhof Steinwehr zum Beerenpflücken und Kaffeetrinken im Hofgarten ein. Nach einer Überfahrt mit der nahen Kanalfähre Sehestedt geht es dann mit vollem Bauch am Nordufer zurück. Himbeerhof Steinwehr, T. 04357/241, Mitte Juni-Mitte Aug. tägl. 8:00–19:00 Uhr, www.himbeerhof.de

Tipp 4

Großer Bahnhof

Das alte Stellwerk am Rendsburger Bahnhof stammt noch aus einer Zeit, als echte Männer mit kräftigen Oberarmen große Hebel umlegten, um mittels langer Seilzüge weit entfernte Signale und Weichen zu verstellen. Prädikat: Absolut sehenswert. An den Besichtigungstagen wird Kaffee und Kuchen serviert. Stellwerkmusuem mit Café, Kieler Straße, Güterabfertigungsanlage, T. 04331/89820, jeden ersten So. im Monat 14:00–17:00 Uhr 

Tipp 5

Große Kunst

Jedes Jahr im Sommer steht Büdelsdorf ganz im Zeichen zeitgenössischer Kunst. Dafür sogt die Nord Art auf dem Gelände der ehemaligen Carlshütte. „Mysterium Kunst“ ist das Thema der neuneten Nord Art vom 12. Juni bis zum 13. September 2005. Nord Art 05, Kunst in der Carlshütte gGmbH, T. 04357/996770, Mi.–So. 15:00–19:00 Uhr

Ö: Vom ZOB Rendsburg mindestens stündlich bis zur Haltestelle Thormannplatz (Buslinien 1,2,3,15). 

Tipp 6

Große Hütte

In Büdelsdorf nahe Rendsburg wurde 1827 die erste Eisengießerei Schleswig-Holsteins gegründet: Die Carlshütte. Heute erinnert ein sehenswertes Eisenkunstgussmuseum an ihre Produkte – von meisterhaften Ofenplatten über Eisenschmuck und -mobiliar bis zu kleinen Kunstwerken.

Glück-Auf-Allee 4, Büdelsdorf, T. 04331/38711, Di.–Sa. 15:00–18:00 Uhr, Mi. auch 9:00–12:00 Uhr, So. und Feiertage 10:00–12:00 Uhr

Ö: Vom ZOB Rendsburg mindestens stündlich bis zur Haltestelle Carlshütte (Buslinien 10,11,12 in Richtung Büdelsdorf). 

Tipp 7

Große Portionen

Nahe des Paradeplatzes lädt der „Pelli-Hof“ zum Übernachten und Speisen ein. Seinen Namen hat er nicht der Pellkartoffel, sondern dem Baumeiste Dominicus Pelli zu verdanken, der das beeindruckende Palais 1722 errichtete. Pelli-Hof, Materialhofstraße 1, Rendsburg, T. 04331/22216, www.pelli-hof.de