Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
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„Slacken ist wie Fahrradfahren“

Tour-Nummer: 03 / 2013

Ein Ausflug zum persönlichen Gleichgewicht

Der Begriff „Slacklining“ war mir bis vor Kurzem gänzlich unbekannt. Im Gegensatz zu einer Beobachtung, die ich immer häufiger in den umliegenden Kieler Parks machte: Menschen, die über ein zwischen zwei Bäume gespanntes Seil balancieren. Heute weiß ich: Dies ist kein Seil, es ist eine Slackline. Dieses Wissen verdanke ich Andreas Knauss. Der studierte Sportwissenschaftler ist Gründer von „Slackline-Nord“ und bietet unter diesem Namen unter anderem auch Einsteigerkurse an. Mit ihm bin ich heute an der Kieler Förde verabredet.

„Das Schöne an diesem Sport ist,“ sagt er zur Begrüßung, „dass die Ausrüstung in einen Jutebeutel passt und zwei Bäume immer schnell gefunden sind“. Mit routinierten Handgriffen macht er dann das Sportgerät startklar. Nachdem er die Spannung der Slackline mit einem Fingerschnippen geprüft hat, kommentiert er meinen erfolglosen Versuch, lässig nach oben zu gelangen: „Slacken ist wie Fahrradfahren. Man kann es am Anfang gar nicht können!“

Während Andreas mir erste Tipps gibt, läuft er mit bewundernswerter Leichtigkeit die Slackline auf und ab. Jetzt will ich es unbedingt auch probieren und merke fix: Diese Aufgabe fordert nicht nur den Gleichgewichtssinn, sie bringt mich auch ins Schwitzen. Denn ich kann mich jedes Mal nur kurz oben halten, und so geht es immer wieder rauf und runter. Aber so schwierig es am Anfang auch scheint, so groß ist auch der Ehrgeiz, den man beim Slacken entwickelt. Und dann macht es vor allem eins: mächtig Spaß.

Alexander Kurzhöfer

INFO:

Slackline Nord
Gemeinsam mit einem mehrköpfigen professionellen Team bietet Andreas Knauss regelmäßig Kurse für unterschiedliche Leistungsstufen und Anlässe – zum Beispiel als Einsteigerkurs, Sporttherapie oder als Teambuilding-Maßnahme für Unternehmen. Auch für Veranstaltungen können die Slackline-Profis gebucht werden: als Showtruppe oder als Eventmodul zum selber Ausprobieren.
www.slackline-nord.com

Tipps zur Tour

Tipp 1

Equipment

Für Anfänger muss es natürlich nicht gleich die teuerste Ausrüstung sein, allerdings gibt es große Qualitätsunterschiede. Möchte man die Sportart ernsthaft betreiben, sollte man auf Sets zurückgreifen, die in einem Preisbereich ab 75 Euro liegen. Die empfohlene Breite der Slackline für Anfänger bewegt sich zwischen 3,5 und 5 cm.

Tipp 2

Baumschutz

Unbedingt darauf achten, dass die Baumrinde ausreichend geschützt ist! Bei guten Sets ist ein Baumschutz bereits dabei. Für den Anfang kann schon ein Stück Teppich genügen, das man beim Anlegen der Slackline schützend über die Rinde legt.

Tipp 3

Schuhwerk

Ein sportlicher Schuh mit einer weichen, rutschfesten Sohle empfiehlt sich. Dieser sollte gut sitzen und fest geschnürt sein, damit man nicht Gefahr läuft bei einem unkontrollierten Abstieg umzuknicken. Einige, zumeist Geübte, verzichten für ein besseres Gefühl für die Slackline auch ganz auf Schuhwerk.

Tipp 4

Untergrund

Ein weicher Untergrund, wie beispielsweise Rasen, verzeiht eher mal einen Sturz. Um auch hier Bänderverletzungen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, den Boden vor dem Slacken von möglichen Stolperfallen zu befreien.