Lang ersehnter Meilenstein: Baustart der S21
Eines der wichtigsten Schienenprojekte in Schleswig-Holstein und Hamburg startet in die Bauphase: Für eine umstiegsfreie Verbindung sind die Elektrifizierung und der Ausbau des Streckenabschnitts von Eidelstedt bis nach Kaltenkirchen notwendig.
Gemeinsam gaben Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks, AKN-Geschäftsführer Ulrich Bergmann und NAH.SH-Chef Dr. Arne Beck am 16. Januar 2023 das Startsignal für die Elektrifizierung und den Ausbau der S21. Noch fährt die S21 nur auf der Strecke von der Elbgaustraße in Hamburg über Eidelstedt bis Aumühle. Beide Länder haben jedoch gemeinsam beschlossen, die S21 bis nach Kaltenkirchen zu führen.
"Die Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke bis Kaltenkirchen ist eines unserer zentralen Verkehrsprojekte. Vor allem für die vielen Pendlerinnen und Pendler am Hamburger Stadtrand wird die S21 viele Vorteile bringen", sagte Madsen. Der Umstieg in Eidelstedt entfalle zukünftig, die Betriebsstabilität werde durch den zweigleisigen Ausbau zwischen Quickborn und Ellerau erhöht und die Fahrtzeit verkürze sich. "Ich bin sicher, dass wir durch das Projekt noch mehr Menschen für den ÖPNV begeistern können. Das ist wichtig, um die Klimaziele zu erreichen. Denn ohne gutes Angebot kann die Mobilitätswende nicht gelingen", betonte der Minister.
„Gemeinsam mit unseren Nachbarländern denken wir die Mobilitätswende über Ländergrenzen hinweg und vernetzt im hvv. Um die Menschen zum Umstieg in den ÖPNV zu bewegen, ist es wichtig, ihnen bedarfsgerechte und attraktive Angebote zu machen, die Hamburg und die Umlandregionen im wahrsten Sinne des Wortes miteinander verbinden. Die S21 ist ein solches Angebot: In ihrem Umfeld profitieren künftig über 24.000 Hamburgerinnen und Hamburger von einer schnellen, schienengebundenen Verbindung sowie kürzeren Reisezeiten. Durch die neue Station Schnelsen Süd erhalten mehr als 4.000 Menschen erstmals einen Schnellbahnzugang und damit eine neue Mobilitätsoption. Wir erwarten zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen mit Aufnahme des S-Bahnbetriebs bis zu 30 Prozent mehr Fahrgäste als zuvor. Zudem schaffen wir eine durchgängige, umsteigefreie und schnellere Verbindung von Kaltenkirchen nach Stade. Die S-Bahn fährt künftig mit Ökostrom, damit entlastet sie nicht nur die Straßen in Hamburg und Schleswig-Holstein, sondern auch das Klima maßgeblich“, sagte Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks.
Die Strecke wird mit Stromschienen und Oberleitungen ausgestattet. Danach wird die S21 von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchgebunden und der bisher notwendige Umstieg in Eidelstedt fällt weg. Für die Arbeiten ist die AKN zuständig, sie ist Eigentümerin der Strecke. "Ich freue mich, dass es jetzt losgeht. Dieses Großprojekt ist für die AKN ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Wir leisten den Infrastrukturausbau und ich wünsche allen am Projekt Beteiligten eine erfolgreiche Bauzeit mit einer planmäßigen Streckenübergabe", sagte AKN-Geschäftsführer Bergmann.
Die Inbetriebnahme ist Stand jetzt für Ende 2025 vorgesehen. Seit November gibt es Finanzierungssicherheit für den Ausbau der Strecke zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen: Der Bund übernimmt ca. 83 % der förderfähigen Kosten für das 120-Millionen-Euro-Projekt.
NAH.SH-Chef Beck betonte: "Schleswig-Holstein und Hamburg wachsen enger zusammen mit der durchgehenden S-Bahn-Verbindung, für die heute die Bauarbeiten starten. Die Landesgrenze wird künftig für Fahrgäste auf dieser Strecke nicht mehr spürbar sein und das ist ein tolles Signal."
Alle Informationen zum Schienenersatzverkehr während der ersten Bauphase vom 16. Januar bis 19. August 2023 finden Sie hier.
Antworten auf die häufigsten Fragen (FAQ) zum Bauprojekt S21 finden Sie hier.