RB 75: Fahrgäste bewerten neues Bahnangebot positiv
Fahrgastbefragung und Nutzerzahlen ausgewertet - Neue Stationen werden gut angenommen - Wunsch nach besserer Bahn-Bus-Anbindung
Viele Menschen aus Kiel-Russee, Melsdorf, Achterwehr, Bredenbek und Schülldorf profitieren von den neuen Bahnstationen. Rund 1.000 Fahrgäste nutzen die neue Linie RB 75 bereits an einem Werktag. Viele von ihnen sind umgestiegen: Ein Drittel der Nutzer der neuen Stationen hatte die Wege zuvor mit dem Auto zurückgelegt. Ein Großteil der Fahrgäste sind Pendler, Auszubildende oder Schüler. Außerhalb der Hauptverkehrszeit nutzen die Fahrgäste die neue Linie aber auch häufig für Freizeitaktivitäten oder ihren Einkauf.
Dieses und weitere Ergebnisse zeigt eine Fahrgastbefragung, die die NAH.SH GmbH im April auf der neuen Linie durchführte. Insgesamt 750 Fahrgäste nahmen teil. Gemeinsam mit den Nutzerdaten aus dem ersten Quartal wertete die NAH.SH GmbH die Befragung nun aus.
Seit gut einem halben Jahr haben die Stationen Kiel-Russee, Melsdorf, Achterwehr, Bredenbek und Schülldorf jetzt wieder eine Bahnanbindung. Vorher waren sie über 30 Jahre vom Bahnverkehr abgekoppelt. Seit Anfang Januar ergänzt die Linie RB 75 zwischen Kiel und Rendsburg die bestehende Linie RE 74 und bindet die neuen Stationen stündlich an Kiel und Rendsburg an. An den Stationen Kiel, Felde und Rendsburg entsteht so ein Halbstundentakt.
Nutzerzahlen entwickeln sich gut
Ein Fazit zu den Fahrgastzahlen nach dem ersten Quartal: Die Menschen in der Region orientieren sich allmählich um. An den neuen Stationen in Melsdorf, Achterwehr, Bredenbek und Schülldorf steigen werktags um die 100 Fahrgäste ein und aus, in Kiel-Russee sind es mit 70 Ein- und Aussteigern etwas weniger. Auf der gesamten Strecke waren im ersten Quartal 940 Menschen unterwegs. Im Schnitt brauchen Nahverkehrsprojekte dabei etwa zwei Jahre Zeit, bis man endgültig sagen kann, ob und wie gut sie angenommen werden.
Kritik äußerten die Fahrgäste auch: Viele bemängelten die schlechte Bahn-Bus-Anbindung an ihren Stationen. Fehlende Park+Ride-Angebote, zu wenig Parkplätze, der Zustand von Sicherungsanlagen am Bahnsteig, der ausgedünnte Fahrplan am Sonntag und die schlechte Pünktlichkeit der Züge in den ersten Monaten waren weitere Kritikpunkte.
Die Ergebnisse der Fahrgastbefragung und eine Reportage und ein Interview über die neuen Stationen aus dem los!-Magazin finden Sie als PDF-Datei zum Download unter diesem Artikel.